Mallorca 2003

 

 

Vorwort:

Leider mussten wir in diesem Jahr mit nur sechs Leuten auf Tour gehen. Durch den äußerst unglücklich gewählten Zeitpunkt konnten der Ex-Präsi und der Kassierer aus prüfungstechnischen Gründen nicht teilnehmen. HM buchte erst gar nicht und da Bonobu im Mai leider ausgetreten war, blieben nur sechs Klubmitglieder übrig, die sich auf den Weg nach Palma machten.

 

Aufgrund der Ereignislosigkeit der Tour verzichten wir diesmal auf eine detaillierte Schilderung der einzelnen Tage.

 

Wir trafen uns an jenem schönen Samstag morgen um vier Uhr in der Früh. Da MoH, Hev und Öhm es sich nicht nehmen lassen konnten die Nacht im Keller zu verbringen, kamen die drei schon ziemlich betrunken zum Bahnhof. Gang Bang, Junior und der Feldweibel, der es gerade noch rechtzeitig von Kreta zurück geschafft hatte, waren hingegen relativ fit und ihnen schwante schon böses hinsichtlich der Mitnahme alkoholisierter Personen in fliegenden Kisten. Diese Angst stellte sich aber als völlig unbegründet heraus.

So begab man sich zum Flughafen, wartete ziemlich lange um dann endlich los zu fliegen.

 

Kaum im Flieger, schlief Öhm auch schon ein und wurde wenig später von Hev unsanft geweckt. Öhm schaute sich grimmig um und paddelte dem vor ihm sitzenden Fluggast völlig unvermittelt eine gegen den Hinterkopf. Dieser drehte sich fragend rum und Öhm schaute noch grimmiger. Hev beruhigte dann den anderen Fluggast, so daß der schlechte Traum von Öhm ohne Konsequenzen blieb.

 

Der Flug war mal wieder eine einzige Katastrophe. Anscheinend buchen wir immer nur Flugschüler…

In Palma angekommen folgte das übliche „Wirf-Münzen-aufs-Band“-Spiel. Anschließend fuhren wir in unsere Ein-Stern-Luxus-Herberge „Hotel Coral“, die übrigens ziemlich Scheiße war.

 

Als der einarmige Bandit, der sich Wirt nannte und Helmut hieß, uns mit unserem Booster einmarschieren sah, begrüßte er uns mit den freundlichen Worten: „Wenn ich von dem Ding auch nur einen Ton höre, fliegt ihr raus!“ Na ja , nun wussten wir wenigstens woran wir waren: Helmut war ein Arschloch wie es im Buche steht. Aber dazu später mehr.

 

Da wir noch nicht auf unsere Zimmer konnten, tranken wir ein Willkommens-Bierchen und beschlossen dann in den Mega-Park zu gehen. Bei MoH und Hev machte sich nun die durchzechte Nacht bemerkbar und die beiden zogen es vor im Hotel bei Helmut zu bleiben. Der Rest betrank sich in Rekordtempo was Öhm später dazu veranlasste, ein erstes Nickerchen auf einem Hocker einzulegen.

 

So fanden dann auch Hev und MoH, erwacht aus Ihrem Schläfchen, den tapferen Kegelbruder Öhm. Da er nicht zum gehen in der Lage war, beschloss man ihn erst einmal schlafen zu lassen. Leider hatte Öhm einen etwas unruhigen Schlaf, was dazu führte, dass er plötzlich (eigentlich in Zeitlupe, aber keiner nahm es wahr) vom Barhocker kippte und recht unsanft aufschlug.

 

So beschloss man Öhm aus dem Megapark zu geleiten was sich aber als recht beschwerlich heraus stellte (das 45 kg so schwer sein können...). Auf dem Bürgersteig vor dem Megapark wurde eine erste Pause eingelegt und Öhm startete ein weiteres Nickerchen auf dem selbigen. Nun hatte ein weiser Angestellter der Megaparkbraterei eine wundervolle Idee. Er gab uns eine Flasche Wasser, die über Öhms Kopf ergossen, langsam die Lebensgeister in seinen Körper zurückzauberte.

 

Nun war er wenigstens in der Lage wieder selbstständig zu gehen! Nach einer ca. 15- minütigen Pisseinlage Öhms (RESPEKT, welch Blasenvolumen!) kamen die drei dann endlich im Hostal an.

 

Abends gingen wir dann das erste Mal in die Megarena. Dort wurde dann ausgelassen gefeiert, Action bestieg ein Tanzpodest, von dem er aber umgehend wieder runter geholt wurde und man trank soviel Milch wie sonst in einem ganzen Jahr.

 

 

Aus der Megarena zurück gekommen, gingen alle bis auf Öhm und Action noch etwas essen. Die beiden hingen an der Hoteltheke rum und wurden von ca. 5 anderen Hotelgästen angepöbelt, worauf sie aber nicht eingingen.

 

Als der Rest des Klubs dann auch in der Lobby war, fragte Action die Pöbelbande, ob sie denn jetzt immer noch so große Schnauze hätten. Jetzt rannte der eine auf Action zu, der nicht lang fackelte und dem Typen in Notwehr eine durchlud. Resultat: Ein ordentlicher Cut an der Braue und Action hatte sich die Hand gebrochen.

 

Der Typ blutete wie ein abgestochenes Schwein, regte sich furchtbar auf und zertrümmerte mit einem Barhocker noch ein paar Gläser hinter der Theke. Als sich die Lage dann wieder beruhigt hatte, einigte man sich darauf, dass die anderen den entstandenen Schaden bei ihrer Abreise, die am nächsten Tag erfolgen sollte, begleichen.

 

Am nächsten Morgen machte Helmut erstmal einen Riesen-Aufstand wegen des Handgemenges am letzten Abend. Action wurde des Hotels verwiesen und musste obendrein noch Hundert Euro zahlen. Als wir den Einarmigen darauf hinwiesen, dass die andere Partei den Schaden übernehmen wollte, sagte der nur: „Raus und Hundert Euro, das ist hier die Regel!“ Jetzt hatten wir den Helmut aber richtig lieb…

 

Nachdem Hev für Action ein neues Domizil ausfindig gemacht hatte, das lag übrigens in Blickkontakt zu unserem, gingen wir zum Strand und versuchten den Pavillon aufzubauen.

Da es aber ziemlich windig war, wurde aus dem Pavillon ein störrischer Lenkdrachen dessen Halterungen umgehend durchbrachen. So hatte sich die Sache mit unserem Schattenspender bereits nach wenigen Minuten und ganz ohne Zutun des Kassierers erledigt.

 

Nach dem Genuß von zwei Flaschen Freixenet und einem Liter Dosenbier( das war Rekord der Tour!) und einigen lustigen „Wasserspielchen“ wurde es uns zu langweilig oder zu heiß und wir gingen wieder in den Megapark, wo das übliche Programm lief. Abends dann wieder „Entrada + barra libre“. Der B.B.-Jürgen trat da auf und bot entgegen unserer Erfahrung der letzten Malle-Tour eine ordentliche Show.

 

Der Rest der Tour ist schnell erzählt:

Ausschlafen, Essen gehen (wahlweise: „Zur Lustigen Zehe“ oder „Strammer Maaah“), nachmittags zum Strand, abends dann Mega-Park später Megarena.

 

Dort lief jeden Abend die gleiche CD und der „DJ“(wozu der da war, weiß keiner) begrüßte jede halbe Stunde in bester Scooter-Manier die Gäste aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Holland usw.

 

Meistens nahm man dann noch einen Absacker im „Almrausch“ und beobachtete den DJ bei Kettensägenspielen und den „Halbharten“, der die Polonaise anführte.

 

 

Frauentechnisch lief dieses Jahr überhaupt nix.

 

Es herrschte dort ein wahnsinniger Männerüberschuß und die meisten Inselbesucher waren unter oder knapp über zwanzig.

 

 

 

Als wir diesen Fakt realisiert hatten verlegten wir uns darauf, mit uns selber Spaß zu machen, Scherenflock zu tanzen und zu saufen. Dabei wurde bei jeder sich bietenden Gelegenheit die „Was-hat-zwei-Daumen…“-Geste angewendet und es wurde auch nicht unterlassen, mehrfach aus dem reichhaltigen Fundus von Dokumentarfilmen zu rezitieren.( Spermagewitter!!!)

 

Hev und Öhm verbuchten einen Achtungserfolg bei zwei Frauen und dachten schon sie wären kurz vor dem Ziel. Nachdem bei Hev unter dem angelegten Wickelrock schon der Lurch hervor lugte und Öhm es sich schon auf dem Bett bequem gemacht hatte, wurden sie aber von den Frauen wieder aus dem Hotelzimmer gejagt, weil diese angeblich in wenigen Stunden einen Ausflug nach Palma gebucht hatten. Als Strafe nahmen sich die beiden ein paar Geschenke aus besagtem Zimmer mit.

 

Junior wurde eines nachts noch von einer vermutlich mindestens zwei Meter hohen Welle erfasst, als er alleine am Strand nach Hause lief.

 

Diese Unachtsamkeit wurde auch Öhm zum Verhängnis. Er lief zwar nicht am Strand lang(da hätten ja die Rumänen kommen können) aber dafür durch die belebteste Straße von Playa, wo es von Kettenverkäufern nur so wimmelt. Einer dieser netten Herrn hat ihn dann auch seiner Geldbörse inklusive aller Papiere beraubt.

 

Dieser Umstand sorgte dafür, dass er sich im weiteren Verlaufe der Tour jede Menge dummer Sprüche anhören durfte.

 

MoH wurde bei einem Abstecher in den Bierkönig von einem weiblichen Balg liebevoll um etwas mehr Raum gebeten: „ Ey, Opa mach mal Platz ! “ Daran nagt er heute noch.

 

Junior flog dann wie immer vorzeitig, diesmal am Dienstag, nach Hause.

 

Der Rest schwitzte noch ca. 300 Liter Flüssigkeit aus, wobei MoH sich als Meister herausstellte. Der schwitzte eines Abends so, dass er zurück gehen musste um sich umzuziehen. Unterwegs durfte er sich noch einen Spruch bezüglich des Sinns von Klimaanlagen anhören.

 

Unbestrittener Held der Tour war jedoch Action-Meyer, der sich trotz doppelt gebrochener Hand, den Spass nicht nehmen ließ und eine Woche lang feierte. Nur mit dem Klatschen hatte er so seine Probleme…

 

Zur letztendlichen und völligen Demoralisierung des Klubs sorgte dann ein Pärchen, das sich nächtens dem Liebesspiel am Strand hingab. Wir beobachteten das Schauspiel aus gebührender Entfernung. Die Olle rutschte, wie der Hackl-Schorsch in seinen besten Zeiten beim Start, auf dem Typen rum, dass uns doch glatt die Spucke weg blieb. Als die beiden dann endlich fertig waren und sich beim Näherkommen herausstellte, dass das noch Teenies waren, stand für uns fest:

 

Wir sind alt.

 

Wir hatten dennoch jede Menge Spaß und lachten viel, vornehmlich über uns selbst, doch es steht unumstößlich fest:

 

Nie wieder Mallorca in der Hauptsaison!!!