Kernwasserwunderland 2000

 

Wir trafen uns wie immer im gepflegten Ambiente in der Bahnhofskaschemme. Da es ab 15.00 Uhr frei Saufen im KWWL gab, mussten wir uns natürlich schon um 12.00 UHR zusammenfinden. Zunächst musste erst mal noch „Festnahrung“ zu sich genommen werden. Was lag da näher als Burger King , wobei sich MoH arg vor der Crispy-Chicken-Mafia in Acht nehmen musste, die für gewöhnlich in diesem Etablissement tätig ist.

Ordentlich gestärkt mit Burger und Bier stellen wir uns dem freiwilligen Klubfotografen. Onkel Öhm muss selbst hier ein Bier zu sich nehmen, um das lange warten zu überbrücken.

Mit Marschproviant versorgt ging es dann um circa 13.15 Uhr los. Die Zugfahrt verlief ohne besondere Zwischenfälle und wir erreichten unseren Zielbahnhof Rees-Empel.  Der Schaffner versicherte uns glaubhaft, dass "Die da" schon fließend Wasser hätten. Erleichtert, dass die technische Entwicklung wirklich auch in der Pampas fußgefasst hat und trotzdem mit dem komischen Gefühl, wir seien irgendwo im Nirgendwo gelandet, stiegen wir aus unserem eisernem Vehikel aus.

Auf dem Bahnsteig schloß der Feldweibel Freundschaft mit einem leider schon verstorbenen Nagetier – nennen wir es mal Ratte – warf es ein bisschen durch die Gegend, um es dann mit dem Stiefel zu zermatschen. 

Nun warteten wir auf unser Taxi, wobei Bonobu ein Fehler unterlief, wie er selber treffend bemerkte. Der Fehler bestand darin, dass er nicht den umherspritzenden Schaum von des Kassierers Bierdose abfing, wie das sonst so üblich ist. 

Nachdem im Taxi einiges Liedgut zum Besten gegeben wurde, checkten wir im Hotel ein Nach ca. 10 Minuten Irrweg durch den immer noch nicht fertig gestellten Komplex fanden wir unsere Zimmer und waren von der Aussicht schwer begeistert. Uns gegenüber stand ein verrottenes Gebäude und wir hatten einen prima Panorama-Blick auf den Hinterhof, wo Gang Bang L. sich im Laufe der Nacht noch mal einiges durch den Kopf gehen ließ. 

Nun wollten wir langsam dem Alkohol huldigen und fuhren nach unten. Im Fahrstuhl bewies der Feldweibel seine Liebe zu weichen Stoffen. Er klebte förmlich an der mit Samt beschlagenen Wand des Lifts und wollte auch erst gar nicht mehr aussteigen.

Punkt „Fünfzehn Null Null „ standen wir in der Bull-Bar. Es war natürlich noch nichts los, was uns aber nicht davon abhielt , sogleich mit dem Marsch ins Schnappa-Land zu beginnen. Da die Kegel- und Bowlingbahnen noch frei waren beschlossen einige von uns sich mal an der Bowlingkugel zu versuchen. Nachdem sich die gute Fee gleich beim ersten Wurf blutige Finger zugezogen hatte, wurde dieses Experiment aufgrund Gefahr für Leib und Leben umgehend wieder eingestellt. Was lernen wir daraus ? Kegler bleib bei deinen Kugeln !!!

Ab jetzt konzentrierten sich alle wieder auf das Wesentliche –Saufen !Als sich der Laden langsam füllte , begannen einige Kegelbrüder sich nach spaltbarem Material umzuschauen. Dieses Ansinnen hatte aber wenig Aussicht auf Erfolg, da das Verhältnis Männer zu Frauen ca. 80 zu 20 Betrug. Dabei muss man noch wissen , dass die Hälfte der Frauen mit Männern angereist war. (Vielleicht wäre das auch mal was für uns. Nächste Kegeltour mit Frauen. War nur ein Scherz!!!) Alles in allem ließ das Angebot stark zu wünschen übrig. Aber wir waren ja auch nicht zum Spaß im KWWL. (Dat is kein Buttafahrt!)

(Mehr Schnaps !) So langsam stellten sich bei einigen Kegelbrüdern erste alkoholbedingte Bewusstseinstrübungen ein. Der Feldweibel tat sich schon in dieser Phase als Tanzbär hervor was zur Belustigung des Rests beitrug Brends ging kurzzeitig in die bekannte Stand-by-Stellung , fing sich aber nachher wieder . Im Laufe des Abends gingen wir dann in eine „Diskothek“ , wo Live-Musik von zwei Käsefressern oder Tulpenpflückern (je nach Belieben) vorgetragen wurde. In diesem Raum waren ungefähr 28 Grad und der Sauerstoffgehalt lag bei maximal 10 %. Das hielt uns aber nicht davon ab ein bis vierzehn Polonaisen zu starten, die auch bei den anderen Gästen rege Beteiligung fanden. Nachdem wir also für Stimmung gesorgt hatten, zogen wir uns in kühlere Gefilde zurück –die Eingangshalle des Hotels. Dort begaben wir uns auf eine Couch  und begannen mit dem lustigen Prominentenraten.

Um 19.00 Uhr gingen wir dann zur Schlacht am Buffet. Dort gab es zwei heiße Theken, wobei vor jeder eine unheimliche lange Schlange stand. Einige von uns waren jedoch so clever, dass sie von der verkehrten Seite an die Tröge gingen, um so eine Menge Zeit zu sparen. Nachdem das bekannt war nutzte diese Alternative der ganze Klub, was zu Protesten und Gemaule der Anstehenden führte, was uns aber nicht weiter störte. Als wir uns alle ordentlich den Pansen vollgeschlagen hatten, ging es wieder an die Tränke.

Wir glaubten folgende Personen gesehen zu haben : Lolek & Bolek (gleich mehrfach), unseren Nazi-Pansen und John Travolta. Es wurden auch noch andere Persönlichkeiten gesichtet, die aber aufgrund von Gedächtnislücken meinerseits hier nicht mehr aufzuzählen sind. Dann kamen zwei „Damen“ gehobenen Alters (schätze mal Mitte Dreißig) mit zwei Typen, die viel älter waren durchs Foyer und blieben bei uns stehen. Bei den „Damen“ muß es sich um Professionelle  -Freunde des derben Wortschatzes sagen Nutten- gehandelt haben, da sich der Feldweibel auf Anhieb mit Ihnen verstand und sogleich ein Tänzchen mit einer von beiden hinlegte. Das führte nicht gerade zu Begeisterungsstürmen der beiden alten Säcke, was ihn aber nicht weiter störte. Als wir genug Leute beschimpft hatten, gingen wir wieder nach unten, um uns den Rest zu geben. Die Anzahl der noch trinkenden Kegelbrüder schwand allmählich dahin. Der Feldweibel forderte jetzt sein Glück bei jeder Gelegenheit heraus ; er versuchte und gab alles. Ein Foxtrott nach dem anderen, allein es half nichts. Als angeblich kein Wodka mehr da war, war der Abend für uns dann auch gelaufen und wir fuhren nach oben. Dort angekommen spielten sich merkwürdige Szenen auf dem Flur ab. Ex-Präsi und MoH, nur bekleidet mit T-Shirt und Shorts filmten ein bisschen.

Nachfolgende Schilderungen sind anhand von Videomaterial rekonstruiert worden, da ich zu dem Zeitpunkt noch trinken war. Gang Bang L. analysierte das Paarungsverhalten eines gewissen Kegelbruders sehr treffend :“Die ist doch Scheiße“ .Besagter Mitkegler wurde fortan nur noch „ Der Pferdeflüsterer“ – formally known as Bonobu- genannt. Er hatte sich nämlich mit einer Bedienung – oder war`s ein Heavy ?!- auf sein Zimmer zurück gezogen, was sogleich den Unmut des Ex-Präsi nach sich zog. Der verwies die beiden nämlich des Feldes, nachdem er mehrfach an die Tür geklopft hatte und immer wieder ungläubig vor sich hinredete : “Das ist doch nicht wahr. Bonobu, das ist doch nicht Dein Ernst. Das gibt es doch nicht...“

Nachdem er die beiden vertrieben hatte ,ging er nicht etwa pennen sondern besuchte mit MoH den Kassierer. Der hatte anscheinend schon geschlafen und lag total fertig auf seinem Bett und hatte die Buchse auf, was einen Blick auf seine Klöten zuließ. (Sehr schön auf dem Video zu sehen!) Der Ex-Präsi hatte den Pferdeflüsterer also nur aus dem Zimmer gebeten, damit sie nicht die Möglichkeit hatten in seinem Bett zu poppen. Gut gemacht!

So nun waren also auch die gute Fee und Öhm oben. Der konnte es natürlich nicht auf sich sitzen lassen mehr Klamotten am Leib zu haben als die anderen und zog sich folgerichtig bis auf die Shorts aus. Nachdem ein bisschen gesungen, getanzt und gerollt(einmal für die Kamera) wurde ,kamen ein paar Typen über den gang, die über unsere Aufmachung staunten. 

Sie vermuteten, dass wir ein heißes Filmchen drehten, was sofort mit „ `nen ordentlichen Schwulenporno! Also schon den Popo an der Wand halten!“ quittiert wurde. Danach kamen noch mehr Kerle bei uns vorbei ,die aber nicht so tolerant wie die ersten waren und wollten Stunk anfangen. Das ganze zog sich dann von Beleidigungen und Bedrohungen begleitet circa 20 Minuten hin bis alle dachten, dass die Sache erledigt sei. 

Doch dann überkam es Öhm und er musste seinem Unmut etwas Luft machen und ließ einen, auf die anscheinend eher begrenzte Intelligenz der anderen Gruppe abzielenden Spruch los. Das führte dazu, dass einer von denen etwas die Contenance verlor und auf Öhm zurannte. Der saß aber in einer Seelenruhe auf dem Gang und rauchte ein Kippchen. Nachdem der Typ ihn ungefähr fünf Minuten massiv bedrohte und beschimpfte, seinerseits aber keinerlei Reaktion erfolgte, kriegte der sich wieder ein und nun war endgültig Ruhe und wir gingen auf die Zimmer um zu nächtigen.

Eine dreiviertel Stunde später klopfte es ziemlich laut an die Zimmertür von Hev und Öhm. Der Feldweibel wurde von der hauseigenen Securitate bei uns abgeliefert und begann sogleich mit einer Hass-Tirade auf alle weiblichen Wesen. Die Gründe dafür brauche ich ja wohl nicht zu nennen.

Am nächsten Morgen beim Frühstück stellte sich dann heraus ,dass der Pferdeflüsterer noch einen Kleinwagen kaputtgepoppt und dass Pidel in einem Konferenzraum genächtigt hatte, was zum Unmut des Personals führte. 

Wir räumten also die Zimmer, checkten aus und warteten auf das Taxi. In diesem Wartezeitraum musste sich Bonobu einen Spruch nach dem anderen anhören und wir lachten kräftig auf seine Kosten. Nur einer war bemerkenswert ruhig- der Feldweibel. Darauf angesprochen antwortete er mit einem verschmitzten Lächeln und sehr kleinlaut: „Wer im  Glashaus sitzt...“ 

Die Zugfahrt zurück in die Zivilisation verlief ohne besondere Vorkommnisse und wir gingen auf den schönen Duisburger Weihnachtsmarkt, um weiter zu trinken. Dort ging auf einmal ungläubiges Staunen um, denn der „Bauch“ , ein ehemaliges Mitglied des Klubs, näherte sich dem Bierstand. Er schuldet dem Klub noch ca. 300,- DM und dem Feldweibel persönlich noch mal das gleiche. Der tat aber so, als ob er uns nicht gesehen hätte und da wir alle noch ziemlich nüchtern waren ,hielten sich die Beschimpfungen unsererseits arg in Grenzen. Ich denke mal ,wir werden demnächst auf unserer Homepage eine „Schwarze Liste“ - entsprechend dem Vorbild der Knorpelbrüder- einführen. Dann kriegt der „Bauch“ sein fett weg !!! 

Der Kreis der Trinkenden verringerte sich dann nach zwei Stunden um Gang Bang L. ,MoH und Öhm, die aufgrund von Magenproblemen und allgemeiner Übelkeit kein Bier mehr herunter bekamen. Der Rest trank fleißig weiter ,so dass der nun folgende teil nur aus Erzählungen rekonstruiert werden konnte. Man verweilte zunächst noch zwei bis drei Stunden am Bierstand und wechselte danach zu „Oma Kohl“. Dort wurde auch wieder Schnaps getrunken, was einigen Beteiligten gar nicht gut tat. Der Feldweibel musste ein Glas bezahlen, weiler es runter geschmissen hatte und sprang anschließend wie Rumpelstielzchen darauf herum. Darauf angesprochen, kam nur: „Hab ich doch bezahlt!“ Im weiteren Verlauf des Abends ging es dann ins KöPi von wo aus der Feldweibel aufgrund immensen Alkoholgenusses nach Hause geschickt wurde. Der Kassierer vergraulte dem Pferdeflüsterer wieder mal die Weiber, was den nicht begeisterte. Feldweibel dachte sich plötzlich, dass er eigentlich noch ganz fit sei und beschloß ins „Tüt-Ei“ zu gehen. Die restlichen Verbliebenen tranken noch im KöPi weiter, um dann ebenfalls das „Tüt-Ei“ aufzusuchen. Dort wurde mit dem Feldweibel noch mal kräftig das Wiedersehen begossen. Der Abend endete dann für die letzten Alkoholiker so gegen 02.30 Uhr.

Abschließend ist zu sagen, dass diese „Tour“ unter den gegebenen Umständen ganz lustig war. Eine Empfehlung für das Kernwaffenwunderland möchte ich an dieser Stelle aber nicht aussprechen, da die Trinkzeiten für uns Hobby-Alkoholiker doch etwas knapp bemessen sind. Außerdem lässt der Frauenanteil dort arg zu wünschen übrig.

Da ich nicht bei allen berichteten Sachen dabei war, erhebt dieser Tourbericht keinen Anspruch auf Richtigkeit einzelner Details und schon gar nicht auf Vollständigkeit. Sollte noch jemandem etwas Berichtenswertes einfallen ,so möge er es formulieren und dem Homepage-Team zusenden. Das gleiche betrifft wie auch immer geartete Kritik an diesem Elaborat. In diesem Sinne: Bis zur nächsten Tour!!!  

 

Onkel Öhm