Meidericher Stadtgeschichte

 

Geographisch dem Duisburger Norden zuzuordnen, grenzt Meiderich in südlicher Richtung an die Ruhr als natürliche Trennungslinie zur Stadtmitte und im Norden an den Bezirk Hamborn. Westlich, im Anschluß an den Freihafen, liegt der Bezirk Homberg/Ruhrort/Baerl unmittelbar am Rhein. Direkt hinter der Stadtgrenze im Osten von Meiderich beginnt bereits die Nachbarstadt Oberhausen.

Die ersten Erwähnungen Meiderichs gehen bis ins
10. Jahrhundert zurück. Das zunächst aus nur wenigen Höfen bestehende Dorf entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte trotz vieler Kriege weiter.
Im Jahre 1680 wurden 750 Einwohner gezählt, 1875 waren es durch die zunehmende Industrialisierung bereits 11530 und Ende 1996 betrug die Einwohnerzahl 63600.

Auf Befehl von Napoleon im Jahre 1808 wurde Meiderich mit Ruhrort vereinigt. 1874 trennte sich Meiderich von Ruhrort und erbaute am Marktplatz ein eigenes Rathaus, das 1943 durch den Krieg zerstört wurde. Am 11. Oktober 1894 erhielt Meiderich die Stadtrechte. Die Selbständigkeit endete am 1. Oktober 1905 durch die Vereinigung mit Duisburg und Ruhrort.

Im Jahre 1904 wurde bereits eine über die Ruhr führende feste Brücke fertiggestellt. Bis dahin wurde die einzige Straßenverbindung zwischen Meiderich und Duisburg durch die Ruhr unterbrochen, die mit der Aakerfähre überquert werden mußte. Die damals errichtete Brücke wurde erst 1995 wegen Baufälligkeit abgerissen und durch eine neue Brücke ersetzt.

Zu den heute noch bestehenden ältesten Gebäuden Meiderichs zählen das zum Altenheim umfunktionierte Elisabeth-Krankenhaus (1899), die katholische Kirche
St. Michael (1885), die Post Gabelsberger Str. (1911) sowie die Evangelische Kirche Mittelmeiderich, deren Ursprung bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht.

Das erstmals 1895 eröffnete Kaiser-Wilhelm-Krankenhaus besteht zwar nicht mehr, wurde jedoch in unmittelbarer Nähe neu aufgebaut und ist heute eines der bedeutendsten Herzzentren Deutschlands.