G r u i t e n
Die Gemeinde Gruiten ist ein kleines historisches Dorf mit einer traditions- und denkmalbewußten Bevölkerung. Es könnte etwa aus der Zeit um 1000 n.Chr. stammen. Der Name Gruiten hat viele verschiedene Schreibweisen durchgemacht, von Gruthene über Grucene,auch Grüten etc. bis Gruiten. Es ist anzunehmen, das der Name Gruiten auf Ursprung und Beschaffenheit der Bodenverhältnisse hinweist, z.B. auf Sand, Kies, Steingeröll und somit auch auf Kalk.
Das Wappen der Gemeinde Gruiten wird 1937 so beschieben: Auf grünem Grund ist eine nach links ansteigende natürliche Felswand zu sehen, neben der rechts eine silberne, aufgerichtete Spitzhacke mit goldenem Stil schwebt.
In dem früheren Jahrhunderten war Gruiten den verschiedenen Klöstern und weltlichen Herren abgabepflichtig. Nach der Franzosenzeit (1806-1815) kam es zu Preußen und entwickelte sich als selbstständige Gemeinde, in der nach dem 2.Weltkrieg besonders Handwerk und Gewerbe den Bewohnern Sicherheit und Wohlstand gewährleisteten. Ab 1975 verband sich im Zuge der Gebietsreform Gruiten mit Haan. Die mittlere Höhenlage dürfte bei 159 m über NN liegen und die Einwohnerzahl etwa 7500 betragen.
Gruiten ist rundherum von großen Städten, wie Düsseldorf, Wuppertal, Solingen, Haan und der Keisstadt Mettmann umgeben. Dennoch überwiegt hier noch das Ländliche. Es sind die großen naturbelassenen und landwirtschaftlichgenutzten Flächen, die zusammen mit dem alten Fachwerkdorf Gruiten diesen ländlichen Charakter prägen. Das Naturschutzgebiet Neandertal liegt im Westen direkt vor der Haustüre. Nach Nordosten erstreckt sich das Düsseltal über Schöller und Düssel bis Aprath und hat auch hier für den (Rad-)Wanderer viel zu bieten. Das Waldgebiet Osterholz östlich von Gruiten ist sehr ausgedehnt und geht bis an die ersten Häuser von Wuppertal-Vohwinkel. Alles zusammen sind diese Gebiete eine Art grüne Lunge, die den Eindruck erwecken, daß man gar nicht so in Stadtnähe wohnt. Trotz des ländlichen Charakters ist man mit der Bahn in wenigen Minuten im Zentrum von Düsseldorf oder Wuppertal. Nur manchmal merkt man doch, daß man inmitten eines Ballungsgebietes wohnt. Bei ungünstigem Wind (Süd und Südwest) dringt der Lärm der Eisenbahn und der angrenzenden Autobahnen bis in die Wohngebiete Gruitens. Bei günstigem Wind ist es besonders am Sonntagmorgen absolut still. Außer dem entfernten Läuten der Kirchglocken und dem Zwitschern der Vögel ist dann nichts zu hören.
Gruiten ist seit 1975 ein Ortsteil von Haan. Bei der damaligen Gebietsreform wurde es, wie es die Mehrheit der gruitener Bürger bevorzugte, der Stadt Haan statt der Stadt Wuppertal zugeschlagen. Haan war so in der Lage, seine Selbständigkeit zu behalten und die Gruitener brauchten für ihre Amtsgänge nicht nach Wuppertal fahren. Von 1894 bis 1975 war Gruiten mit den Orten Schöller und Millrath eine selbständige Gemeinde oder "Bürgermeisterei" (mit der eigenen Postleitzahl 5601). Alles war sehr ländlich und wenig industrialisiert.